Softdrinksteuer: Proportionale Steuer ist der vielversprechendste Ansatz

Von Renke Schmacker - Go to English version

Hoher Zuckerkonsum wird vielfach für die hohe und zunehmende Prävalenz von Adipositas, Diabetes Typ II und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich gemacht. Da ein nicht unwesentlicher Anteil an Zucker durch Getränke aufgenommen wird, erfreuen sich Steuern auf zuckerhaltige Getränke zunehmender Beliebtheit. Eine Vielzahl von Staaten erhebt mittlerweile solche gesonderten Verbrauchssteuern, die sich in ihrer Ausgestaltung teils stark unterscheiden. In einem DIW Aktuell fasst Renke Schmacker zusammen, was uns die Erfahrungen anderer Länder für die Steuergestaltung lehren können.

In allen Ländern, für die Evaluationen vorliegen, zeigt sich ein deutlicher Konsumrückgang der besteuerten Getränke im Zuge der Steuereinführung. Jedoch gibt es eine Reihe von Faktoren, welche die Effektivität einer Steuer beeinträchtigen können. In Mexiko etwa weichen die Konsumenten auf unbesteuerte, zuckerhaltige Produkte wie Fruchtsäfte aus. In der Stadt Berkeley in Kalifornien schlägt sich die Steuer nur zum Teil in den Konsumentenpreisen nieder, da die Händler im Wettbewerb mit Händlern in benachbarten Städten stehen.

Das Beispiel Vereinigtes Königreich zeigt jedoch, dass eine stufenweise Steuergestaltung auch den Herstellern Anreize zur Reformulierung ihrer Produkte geben können. So haben britische Produzenten schon vor der Steuereinführung den Zuckergehalt unter einen Schwellenwert gesenkt, um dem höheren Steuertarif zu entgehen. In Südafrika variiert der Steuertarif sogar kontinuierlich mit dem Zuckergehalt und gibt den Herstellern damit wirtschaftliche Anreize den Zuckergehalt zu senken.

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